Welches Holz eignet sich für Terrassenmöbel? Tipps und Empfehlungen

Welches Holz eignet sich für Terrassenmöbel? Tipps und Empfehlungen

Einführung in die richtige Auswahl von Holz

Sie lieben Holz für seine warmen Naturtöne und die charmante Optik? Das kann ich gut nachvollziehen. Gerade auf der Terrasse und im Garten sehen Holzmöbel einfach fantastisch aus – das gebe ich offen zu, obwohl wir bei Lazy Susan voller Überzeugung auf Terrassenmöbel aus Metall setzen.

Doch Holz ist nicht gleich Holz, und wenn Sie sich für eine ungeeignete Holzart entscheiden, haben Sie wenig Freude an Ihren Gartenmöbeln. Dann nämlich können sich Risse auf der Tischplatte bilden, Stuhlbeine verziehen sich, einst schöne Oberflächen werden blassgrau, und vielleicht wird Ihr Möbelstück sogar von Grünbelag überzogen.

Dann sind Sie nur noch am Ausbessern, Rumschrauben, Ölen und Streichen – und sicherlich wollen Sie Ihre wohlverdiente Freizeit im Garten anders verbringen!

Welches Holz eignet sich also für Terrassenmöbel? Hier finden Sie die ultimative Übersicht!

PS: Mehr Infos zur Haltbarkeit und Wetterfestigkeit von Terrassenmöbeln finden Sie hier.

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Holzarten für Terrassenmöbel und ihre Eigenschaften

Teakholz: Die #1 für den Außenbereich

Egal, wo Sie nachfragen, bekommen Sie stets die gleiche Antwort: Teakholz ist das Non-Plus-Ultra für Ihre Terrassenmöbel. Das Tropenholz ist sehr witterungsbeständig und kaum anfällig für Insekten oder Schimmel. In seinen Heimatländern wird Teak gerne zum Bau verwendet und hält dort tropischen Temperaturen, intensiver UV-Strahlung, hoher Luftfeuchte und starken Niederschlägen stand. Aber auch mit Kälte kann Teakholz gut umgehen, sodass es auch für deutsche Gärten eine vorzügliche Wahl ist.

Terrasenmöbel aus Teakholz können ganzjährig draußen stehen und halten dann gute 20 bis 30 Jahre. Allerdings kostet Teakholz entsprechend viel. Das ist der Haupt-Nachteil dieser Holzart, weshalb viele Gartenbesitzer auf günstigere Alternativen zurückgreifen.

Sollten Sie sich dennoch für Terrassenmöbel aus Teak entscheiden, achten Sie unbedingt auf eine FSC-Zertifizierung, um etwaige Nachhaltigkeitsbedenken aus dem Weg zu räumen.

Robinie oder Scheinakazie: Die heimische Top-Wahl

Das Holz der europäischen Robinie hat einen so hohen Härtegrad, dass es sehr robust und langlebig ist - Ihre Terrassenmöbel überdauern locker 20 bis 25 Jahre. Robinienholz muss weder imprägniert noch aufwendig gepflegt werden und ist insofern eine nachhaltige Alternative zu Teakholz, da der Beschaffungsweg nicht so lang ist.

Aufgrund seiner positiven Eigenschaften, der vorzüglichen Outdoor-Eignung und der Widerstandsfähigkeit gegen Holzfäule wird die Robinie, die ursprünglich aus Nordamerika stammt, auf immer größeren Flächen in Europa angebaut. Tatsächlich ist der Baum so resistent, dass ihm ein invasives Potenzial zugeschrieben wird. Darum müssen Sie sich aber nicht sorgen, wenn Sie Ihre Terrassenmöbel aus Robinienholz kaufen.

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Eukalyptus: Eine wertige Alternative

Viele Gartenmöbel werden aus dem tropischen Eukalyptusholz gefertigt. Ursprünglich stammt der Baum - Sie werden sicherlich gleich an die lieben Koalabären denken - aus Australien, doch mittlerweile wird er weltweit in geeigneten Klimazonen angebaut, weil er so ein großes wirtschaftliches Potential hat.

Eukalyptus hat eine Haltbarkeit von 10 bis 20 Jahren und muss regelmäßig geölt werden, damit die schöne Farbe erhalten bleibt. Bei hoher Dichte eignet sich das Holz sehr gut für den Gebrauch im Außenbereich, solange kein direkter Bodenkontakt besteht (z.B. für Fenster- und Haustürrahmen sowie für Terrassendielen und Gartenmöbel).

Eine herausragende Outdoor-Eignung bieten die sogenannten Tasmanien Oaks und die Eukalyptus-Arten E. camadulensis sowie E. tereticornis.

(Sibirische) Lärche: Der Frost-König

Die sibirische Lärche ist vielen heimischen Holzarten überlegen, was die Festigkeit, den Härtegrad und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzbefall, Fäulnis und Schädlinge anbelangt. Aufgrund ihrer Herkunft - heimisch ist sie in Russland und in der Mongolei - ist sie auch äußerst resistent gegenüber Minustemperaturen, sodass Gartenmöbel aus Lärchenholz den Winter über draußen verbringen können.

Das leicht rötliche Lärchenholz wird gerne für den Terrassenbau verwendet, aber auch für die Anfertigung von Terrassenmöbeln, und hält dann gute 15 Jahre lang. Grund für die gute Witterungsbeständigkeit ist der hohe natürliche Harzgehalt des Holzes. Allerdings sollten Sie die Holzoberfläche regelmäßig ölen, damit Ihre Möbel nicht vergrauen und dann irgendwann alt aussehen.

Douglasie: Heimisch und erschwinglich

Die Douglasie wird in Europa zu Zwecken der Forstwirtschaft angebaut, da sie vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Bau und in der Möbelfertigung besitzt. Bevor Sie zu Kiefernholz oder Fichtenholz für Ihre Terrassenmöbel greifen, empfehle ich Ihnen diese als "mittelhart" eingestufte Holzart, da sie eine höhere Festigkeit besitzt, weniger schädlingsanfällig ist und sich nicht stark verzieht.

Auch hier sorgt ein relativ hoher Harzanteil im Holz für einen natürlichen Schutz gegen Schimmel und Fäulnis. Douglasienholz im Außenbereich sollte auf jeden Fall imprägniert und geölt werden - dann hält es 15 Jahre oder länger.

Eiche: Der Allrounder

Eichenholz ist eine hervorragende Wahl für langlebige und nachhaltige Terrassenmöbel, da es nochmal härter und schwerer als Douglasie oder Lärche ist. Die Haltbarkeit von Outdoormöbeln aus Eichenholz beträgt gute 25 Jahre.

Achten Sie darauf, dass die enthaltene Gerbsäure auf das Metall in Schrauben reagiert und dann unschöne Flecken ergibt - deshalb sollten Sie in Ihren Terrassenmöbeln nur Edelstahlschrauben verbauen.

Eine geschätzte Eigenschaft von Eichenholzmöbeln ist ihre Formstabilität, d.h. sie verziehen und verformen sich nur wenig unter wechselnden Witterungsbedingungen. Allerdings neigt das Holz zur Rissbildung. Ein spezieller Holzschutz ist auf jeden Fall notwendig, wenn das Holz direkter Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit ausgesetzt ist.

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Kiefer und Fichte: Nur für geschützte Terrassen

Kiefernholz und Fichtenholz sind Klassiker, wenn es um Holzmöbel für den Innenbereich geht. Für Outdoormöbel eignen sie sich nicht so gut, außer für solche, die auf regen- und sonnengeschützten Terrassen stehen und damit kaum in Kontakt mit der Witterung kommen. Die Hölzer brauchen zudem regelmäßige Pflegeeinheiten mit einem Holzschutzöl oder einer Holzschutzlasur.

Gartenmöbel aus Holz: Vor- und Nachteile

Gartenmöbel aus Holz versprühen eine natürliche und warme Atmosphäre, die Ihrer Terrasse im Handumdrehen mehr Verweilqualität verleiht. Holz gilt zudem als nachhaltig (wenn es nicht gerade aus dem tropischen Raubbau stammt), da es sich um einen nachwachsenen Rohstoff handelt.
Wenn Sie Ihren ökologischen Fußabdruck möglichst gering halten wollen, rate ich zu europäischen Holzarten aus nachhaltiger Forstwirtschaft. FSC-zertifizierte Topenhölzer sind die nächstbessere Wahl.

Holz kann leicht bearbeitet und gestaltet werden, sodass gerade beim Möbelbau individuelle Formen und Designs möglich sind. Gartenmöbel aus Holz sind immer ein Hingucker und fügen sich harmonisch in die Umgebung mit Blumen, Büschen, Bäumen und Gras ein.

Doch nicht alle Holzarten sind für Terrassenmöbel geeignet. Wenn Sie zum falschen Material greifen und keinen Holzschutz auftragen, ist die Lebensdauer sehr begrenzt und Sie haben viel Ärger mit den Möbeln, die dann Jahr für Jahr neue Mängel ausbilden.

Weiches Holz ist anfällig für Schädlinge, Schimmel, Fäulnis und Abnutzung. Regen, hohe Luftfeuchtigkeit, Sonnenstrahlen und Temperaturschwankungen setzen dem Holz zu und Sie kommen mit dem Behandeln, Pflegen und Ausbessern kaum hinterher. Die Möbel sehen dann schnell alt und vermodert aus. Deshalb eignet sich Weichholz nur für Innenbereiche.

Hartholz ist die ideale Wahl für den Außenbereich und wird nicht nur für Terrassenmöbel verwendet, sondern auch für Gartenzäune, Terrassendielen, Gartenhäuser, Carports, Hochbeete, Gartenbänke und mehr.

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Fazit: Was Sie beim Kauf beachten müssen

Gartenmöbel aus Holz müssen einige Kriterien erfüllen, damit sie sich wirklich lohnen. Die Härte des Holzes ist entscheidend für eine hohe Langlebigkeit bei niedrigem Pflegeaufwand, wobei Sie folgenden Eigenschaften Beachtung schenken sollten:

  1. Dauerhaftigkeitsklasse: Gibt die Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen, Insekten und Verrottung an. Teak, Robinie und Eiche liegen in der Dauerhaftigkeitsklasse 1 und 2, gefolgt von Lärche und Douglasie mit der Dauerhaftigkeitsklasse 3.

  2. Dichte und Härte: Gibt an, wie schwer und robust das Holz ist. Auch hier liegen Teak, Robinie und Eiche an der Spitze.

Grundsätzlich gilt, dass Hölzer mit hohen Anteilen an Öl, Harz oder Gerbsäure von Natur aus widerstandsfähiger sind. Wenn sie dann noch ein niedriges Quell- und Schwindverhalten aufweisen - sich also bei erhöhter Feuchtigkeit nicht wie ein Schwamm vollsaugen und bei Trockenheit wieder drastisch zusammenziehen und Risse ausbilden - haben Sie das perfekte Holz für Ihre Terrassenmöbel gefunden.

Ob Sie sich letztendlich für Teak, Eukalyptus, Douglasie, Eiche, Robinie oder Lärche entscheiden, hängt sicherlich auch von Ihrem Budget, Ihren ästhetischen Ansprüchen und der Verfügbarkeit im Fachhandel ab.

Und falls Sie doch unsicher sind, ob Holzmöbel zu Ihrer Terrasse passen, können Sie ja mal einen Blick auf unsere schönen Sitzgruppen aus Aluminium werfen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Möbel-Einkauf!

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